„Vertrauen ist der Anfang von allen“, so warb einmal eine große Bank. Nicht immer ist sie selbst diesem Motto gerecht geworden. Dennoch ist nahezu jedem klar, wie groß die Bedeutung dieses Begriffs ist. Vertrauen ist die unumstößliche Währung in Beziehungen und für jede Art von Zusammenarbeit. Vertrauen in die Fähigkeiten, die Integrität, den guten Willen und das Engagement eines Vorgesetzten oder auch eines Mitarbeiters ist durch nichts zu ersetzen.
Misstrauen, das Gegenteil von Vertrauen, entsteht in aller Regel durch enttäuschte Erwartungen. Wer nichts vom Gegenüber erwartet, kann auch nicht von diesem enttäuscht werden. Wer viel erwartet, umso mehr. Wenn wir genaue Vorstellungen haben, was jemand tun soll, wie er sein soll oder was sie unterlassen soll, gibt es viel Raum für Enttäuschung. Dieser Enttäuschung folgt dann häufig ein Teufelskreis aus Misstrauen, Fokus auf Negatives und Fehlleistung, gegenseitiger Rückzug, vergiftete Atmosphäre, zerstörte (Arbeits-)Beziehung.
Und gerade deshalb ist es so wertvoll, Erwartungen miteinander zu klären. „Ich erwarte von Ihnen….“ klingt vielleicht zunächst fordernd, schroff, offensiv oder übergriffig. Aber es schafft die Chance zur Klarheit und gibt dem Adressaten die Möglichkeit zu antworten, beispielsweise mit einer Zusage oder mit einem Alternativangebot.
„Was erwarten Sie genau von mir in diesem Job / bei diesem Projekt / bei der Delegation dieser Aufgabe?“ ist dann eine nahezu unverzichtbare Rückfrage, die nicht nur die Chancen auf ein „besseres“ Ergebnis deutlich steigert, sondern auch die für eine gute, vertrauensvolle Beziehung.