Innovation und Entwicklung bedeutet Dinge zu tun, die wir noch nicht „perfekt“ können. Fehler, Umwege, suboptiomale Lösungen, manchmal Scheitern sind die Folge.
Schön ist, dass dies für alle gilt – für Entwickler, Auszubildende, Ingenieure, Designer, Neueinstellungen, und auch für Führungsmenschen.
Zwei Menschentypen neigen jedoch stark dazu, ihre Fehler, Umwege oder (Noch-)Schwächen zu kaschieren oder sie auf andere zu projezieren:
1. Der Ängstliche, der sich einer äußeren Bedrohung, einer negativen Sanktion, gegenüber sieht, wenn er einen „Fehler“ zugibt,
2. Der Unsichere, dessen Selbstbild eine Schwäche oder ein Versagen nicht oder nur schlecht zulassen kann.
Wahre Stärke jedoch lässt es zu, Fehler, Schwächen, sogar Scheitern für sich zu reklamieren, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und zu sagen:
Dies habe ich getan, jenes habe ich daraus gelernt, dies mache ich nun anders und besser.
Damit wird ein Fehler zur Investition in die Zukunft. Ein Negativposten, aus dem Lernen, Verbesserung und Motivation entstehen kann.
Führungsmenschen sind unvermeidbar Vorbilder. Sie werden von ihren Mitarbeitern beobachtet, sie setzen Verhaltensnormen und prägen die Kultur des Umgangs.
Wer Fehler nicht als etwas grundsätzlich Schlechtes, als unbedingt zu vermeidenden Schandfleck, als einen unverbesserlichen Schaden sehen will, wem es nicht um Enttäuschung, Schuldzuweisungen, oder sogar Bestrafung geht, der hat hier eine große Chance.
Auf die Haltung und das Handeln des Führungsmenschen kommt es an: Die Offenheit, regelmäßig und häufig für ein Status-Update oder eine aktuelle Bestandsaufnahme innezuhalten und dabei Fehler genau so selbstverständlich wie Erfolge zu betrachten, eigene und die Anderer, macht einen großen Unterschied. Dadurch wird es erst möglich, aus Erfahrung Verbesserung zu machen und aus negativen Entwicklungen ein Absprungbrett zu etwas Neuem, Besseren.
Die Fragen sollten nüchtern lauten: Was ist wirklich passiert? Welches für uns wichtige Vorhaben gerät möglicherweise in Gefahr? Welche Lektionen können wir daraus mitnehmen, die den Fehler zu einer sinnvollen Investition machen? Welche Maßnahme sollten wir ergreifen, was anders tun, welchen nächsten Schritt gehen?
Hierdurch nehmen wir dem Ängslichen (1. oben) seine Befürchtungen und machen es dem Unsicheren (2.) leichter, vom Verdränger zum Verbesserer zu werden.
Vorangehen dabei sollte, vobildlich mit gelassener Selbstkritik und Neugierde auf neue Erkenntnisse, der Chef. Denn Führen heißt vorangehen.
Ja Stefan, aus Fehlern lernen hat die Menschheit weit gebracht. Firmen sollten sich eine „Fehlerkultur“ zulegen, d.h. Fehler sind erlaubt, aber Transparenz ist gefordert. Das Management macht natürlich auch Fehler und sollte dazu stehen. Da die Managementfehler entsprechende Auswirkungen haben können, müssen natürlich Wege gesucht werden Fehler möglichst zu vermeiden.