Happy New Year – Inventur und Neuausrichtung

Dezember 29, 2021 SGuenther No comments exist

Wow, das war es schon wieder mit dem alten Jahr. Also schon wieder Zeit für Neujahrs-Vorhaben? Mehr Sport, nicht mehr rauchen, mehr Zeit draußen an der Luft oder mit der Familie verbringen?
Die neue Fremdsprache, die interessante berufliche Weiterbildung?
Dies sind alles ehrenwerte, große, wenn auch allgemeine Vorhaben.
Und – das macht es schwierig – es sind Themenbrüche zu den sonstigen Lebensthemen, mit denen wir uns beschäftigen. Es sind sozusagen meist Vorhaben, die nicht auf etwas aufbauen, das wir bereits erfolgreich abgeschlossen haben.

Zunächst empfiehlt sich daher eine Erfolgs-Inventur des alten Jahres:

  • Was lief gut, auf was bin ich stolz? (und: Wie will ich das feiern?)
  • Was und wer hat geholfen, welche Stärken, welche Freunde / Helfer / Ressourcen konnte ich nutzen? (Wem ist noch zu danken?)
  • Was ging daneben und was kann ich daraus lernen? – Fehler sind häufig gute Investitionen, wenn sie entsprechend genutzt werden
  • Wovon will ich, darauf aufbauend, MEHR im neuen Jahr – und was lasse ich dafür los?

Restringieren Sie Ihre Vorhaben auf eines bis maximal zwei, die dafür aber wirklich bedeutsam sind. Zu viele Ziele führen zur Verzettelung und wir überstrapazieren unsere Willenskraft. Wenn Ihnen die Umsetzung gelungen ist, ist Zeit für neue, weitere Vorhaben.

Und, siehe oben: Wenn ich etwas neu oder zusätzlich oder mehr tun will – was lasse ich dafür los? Wodurch schaffe ich Platz und Zeit? Wenn ich dies nicht zu Ende denke, gefährde ich sofort die Möglichkeit zur Umsetzung.

Den Fokus zu richten auf wirklich bedeutsame Vorhaben heißt: 

  • Gibt es mehrere gute eigene (!) Gründe für diese Initiative? Dass der Partner es will oder die Chefin es angeregt hat, ist dabei nicht ausreichend. 
  • Kann ich mir vorstellen, abends um 21 Uhr oder vormittags am Wochenende Zeit für dieses Ziel zu investieren, weil das angestrebte Ergebnis in meinem Leben eine genügend große Rolle spielt?
  • Habe ich Unterstützer, die bereit sind, meinen Weg abzusichern und ggf. einzugreifen? Denen gegenüber ich mich aber auch verpflichte, das mir Mögliche zu tun (und die ich nicht enttäuschen möchte)?
  • Welche persönlichen essenziellen Werte lassen sich mit meinem Vorhaben verbinden? Dies kann die Familie sein, die Gesundheit, persönliches Wachstum oder Glaubwürdigkeit.  

Als nächstes fehlt noch die Konkretisierung. Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass „mehr Sport“, „schlanker werden“ oder „mehr Zeit mit den Kindern“ kein gutes Ziel ist. Eigentlich ist sowas gar kein Ziel, sondern ein vager Wunsch. Zum Ziel wird es durch Konkretisierung, indem ich es nachvollziehbar, messbar, beobachtbar mache. Ansonsten bleibe ich Kommentator meiner Wunschvorstellungen und vermeide die Verantwortung.

„Zweimal pro Woche vor 18 Uhr zuhause sein und Zeit mit den Kindern verbringen“ ist solch eine Konkretisierung.

„Dienstags und donnerstags Kurse X und Y im Fitness-Studio besuchen und dort schnell Kontakt knüpfen“ ebenso.

Oder: „Nur noch 4 Zigaretten am Tag, und zwar um ….Uhr (oder bei diesen Gelegenheiten….)“.

Das Ziel „Im 1. Quartal 3 Kilo abnehmen“ ist zwar konkret, aber wenig operational. Was ist dafür zu tun? Welche konkreten Vorhaben für Ernährung, Bewegung etc. leiten sich daraus ab? Konkretisieren Sie die Umsetzung so weit es geht, prüfen Sie anhand Ihrer Zielgröße regelmäßig entlang Ihres Weges. Und wenn es nicht gelingt, verändern Sie die Details der Umsetzung.

Motivation verbindet Bedürfnisse (Motive) mit Handlung. Dafür braucht es Auslöser oder konkrete Anlässe, die genutzt werden und zur gewünschten Handlung führen. Dies kann die (feste) Verabredung zum Sporttermin sein, ein mit der Familie abgestimmter Kalendereintrag oder der Zeitpunkt für die Feierabend-Zigarette. Zu hoffen, dass man zufällig an etwas denkt, ist keine gute Strategie für ein wichtiges Ziel.

Als Fazit hier meine 7 Regeln:

  1. Beginnen Sie mit einer Inventur des alten Jahres, mit der sich das Neue verbinden lässt.
  2. Fokussieren Sie auf 1-2 Vorhaben, die wirklich bedeutsam für Sie sind
  3. Notieren Sie sich emotional gestützte eigene starke Gründe, schaffen Sie eine Anziehungskraft des Zielbildes
  4. Konkretisieren Sie. Hier geschieht der Schritt vom Wunsch zum Ziel. Werden Sie nachprüfbar, nur so gehen Sie in die Verantwortung
  5. Schaffen Sie Auslöser – Termine, Vereinbarungen, Rituale. Stellen Sie Ihren Alarm, packen Sie die Sporttasche ins Auto, nehmen Sie nur abgezählte Zigaretten mit, legen Sie sich Ihr „Projekt“ auf den Tisch
  6. Legen Sie regelmäßige Review-Termine fest, an denen Sie Fortschritte dokumentieren (und feiern) und notwendigenfalls Anpassungen vornehmen
  7. Wenn Sie das alles nicht wollen – lassen Sie es, machen Sie Ihren Frieden mit dem Status Quo und schauen Sie einfach entspannt, was das neue Jahr Ihnen bietet! 🙂

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