Kreativität, Vertrauen in der Zusammenarbeit, leidenschaftliches Engagement für die Aufgabe – einige der wichtigsten Dinge, die ein Mitarbeiter mitbringen kann, kann man nicht verordnen oder herbei befehlen. Als Organisation oder als Chef bekommt man sie freiwillig – oder eben nicht.
Gerade die Besten, die besonders viel Wertvolles für die Organisation mitbringen, lassen sich immer weniger über die Gehaltsschraube gewinnen oder halten. Ein guter Verdienst ist selbstverständlich und wird vorausgesetzt. Gleiches gilt für zeitgemäße Sozialleistungen und meist auch nützliche Zusatzleistungen, von der flexiblen Arbeitszeit, oft inklusive Home Office-Möglichkeit, bis zum Job-Ticket.
Als bedeutsam für die Besten zeigen sich immer mehr drei ganz grundlegende Charakteristika der Arbeit:
- Gemeinschaft – arbeiten wir in einer Gemeinschaft und als Gemeinschaft, sitzen wir in einem Boot und sind uns über die Richtung einig, in die wir rudern? Gibt es, bei aller Verschiedenheit, ein gelebtes Gefühl von Zusammengehörigkeit und gemeinsamem Zweck, für den wir hier sind? Hierzu gehört auch, Vertrauen durch positive Erfahrungen zu nähren, damit es dann da ist, wenn es gebraucht wird.
- Beitrag – kann ich einen Beitrag leisten, der sichtbar und relevant ist und zu etwas Gutem beiträgt? Mache ich mit meiner Arbeit, meinem Bemühen, einen Unterschied? Bin ich Teil der Lösung und werde dafür gesehen und anerkannt?
Mit einem Augenzwinkern könnte man auch sagen: Keiner möchte später auf seinem Grabstein stehen haben: „Lebte länger als nötig und machte keinen spürbaren Unterschied.“ - Wahlfreiheit – habe ich Autonomie in der Ausgestaltung meiner Aufgabe, bin ich freiwillig hier, bringe ich mich so ein, wie ich es kann und will und gern tue? Wird die gemeinsame Richtung von allen verstanden und angestrebt, Entscheidungsfreiheit gewährt und genutzt, Unternehmenswerte tatsächlich gelebt? Dann entsteht der Sieg von echtem Engagement gegenüber bloßem Gehorsam. Denn wir alle wollen uns entschieden haben für das, was wir tun.
Die Organisationen, die ihren Mitarbeitern, vor allem ihren besten Kräften an den entscheidenden Stellen der Leistungserbringung, diese 3 Dinge bieten und nachhaltig beweisen können, haben viel dafür getan, ihre Leistungsträger zu halten und deren intrinsische Motivation zu unterstützen.
Gleichzeitig sind dies Punkte, die dauerhaft im Fokus bleiben und sorgsam gehütet, überwacht und hinterfragt werden sollten. Und es spricht gar nichts dagegen, sie mit zum Inhalt von Jahres- und Feedback-Gesprächen zu machen.
Weil auch – oder gerade – die Besten ihr regelmäßiges Futter brauchen.