Sollten Führungskräfte Visionen haben? Ich denke, sie sollten eine Vorstellung von der Zukunft haben. Und zwar eine, die andere inspiriert und bewegt mitzumachen. „In Entwicklung denken,“ ist eine der Grundvoraussetzungen effektiver und gewinnender Führung.
Was sie als Führende(r) ebenfalls haben sollten, ist eine Vision Ihrer selbst als wertstiftender Anführer. „Wie kann ich die Führungskraft sein, die ich selbst gern (gehabt) hätte?“ ist dabei eine sehr hilfreiche Frage.
Wie hätten Sie sie denn gern gehabt? Welchen prägenden Führungskräften sind Sie begegnet, im Guten wie im Schlechten. Was haben Sie erlebt, was hätten Sie sich – statt dessen – gewünscht?
Wie soll eine Organisation ihr Potential ausschöpfen, wenn ihre Mitarbeiter dies nicht tun? Und wie sollen es die Mitarbeiter tun, wenn es ihnen ihre Führungskraft nicht vormacht und vorlebt? Wer viel über die Vergangenheit redet, hat häufig aufgehört sich für die Zukunft zu entwickeln. Machen Sie den Test! Wer voll das Heute lebt, mit seiner Entwicklung ein besseres Morgen anstrebt, braucht nicht der Vergangenheit anzuhängen.
Dazu gehört für den Führenden auch die regelmäßige Bestandsaufnahme. Nicht als Vergleich mit anderen, der häufig irreleitet oder frustriert. Es geht viel mehr um den Vergleich mit sich selbst: Was kann ich heute, was ich vor 1, 3, 5 Jahren noch nicht konnte? Was mache ich heute anders, was konnte ich lernen, wo konnte ich mich entwickeln? Achten wir dabei besonders auf unsere Gewohnheiten. Sie prägen, für uns oft unbewusst, unser Tun und bestimmen, wer wir sind oder wer wir werden.
Besonders wirksam ist dies, das nötige Vertrauen vorausgesetzt, gemeinsam mit anderen, zum Beispiel innerhalb einer Lernpartnerschaft oder „Leadership Peer Group“.
„Better humans make better leaders“ sagt Jerry Colonna. Besser heißt für ihn vor allem reflektierter, erwachsen, sich der eigenen Prägungen, Stärken, Schwächen, Schatten bewusst, das Lenkrad der eigenen Entwicklung im Griff. Eine Führungskraft, die durch ihre eigene kontinuierliche, absichtsvolle Entwicklung, durch die stetige Arbeit an sich selbst, Vorbild ist.
Was gestern top war, verlangt morgen nach besser. Gut, wenn Sie bereits eine Vision haben, wie dieses „BESSER“ für Sie selbst aussehen soll. Vielleicht die beste Version Ihrer selbst, die mit der Zeit möglich wird.